Bildungsbaustein "Ey, du Opfer!" Zielgruppe: Schule/Lehrer*innen

Angebots-Nr. 1-12-2

"Ey, Du Opfer!" – Prävention und Intervention im Umgang mit Jugendlichen mit Neigungen zu abwertenden Vorurteilen in der Schule

"Ey, Du Opfer!", wahlweise: "Schwuchtel", "Spast" oder "Asylant" sind die wiederkehrenden Sprüche im Schulkontext von Jugendlichen, die ihren Frustrationsgrad im Arbeitsalltag um einiges erhöhen? Sie fragen sich, wie bei solchen Sprüchen, in diesen kurzen Momenten, eine erfolgreiche Intervention erfolgen kann?

Haltung und Handlung sind hier geboten. Aber wie? Pädagoginnen und Pädagogen stehen vor der Entscheidung eines Umgangs mit oftmals "nebenbei" geäußerten oder zur Schau getragenen abwertenden Meinungen. Handelt es sich um eine Aussage, die einen vorhandenen "Hass" ausdrückt oder einfach "nur" um einen Spruch, der die "Coolness“ in der Gruppe erhöhen soll?

Bei allen Vorfällen gilt es erst einmal abzuwägen, ob es sich hier um eine "interventionspflichtige" Situation handelt, weil menschenverachtende und gewaltverherrlichende Meinungen sich verstetigen könnten. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) ist schließlich nicht selten die Vorstufe zu sich entwickelnden Einstellungen mit rechtsorientiertem Hintergrund. Oder bedarf es nur einer "lustig-ironischen" Bewusstseinsführung, die den Jugendlichen oder die Gruppe vielleicht auf andere Gedanken und (Lösungs-)Wege bringt?

Seminarziele

Das Tagesseminar vermittelt Handlungssicherheit und befasst sich mit den Phänomenen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus u.a. sowie den sogenannten "Grauzonen" im Bereich des Rechtsextremismus. Den Teilnehmenden werden sowohl Methoden der Bearbeitung vermittelt, als auch die eigene Haltung im Umgang mit den Jugendlichen reflektiert. Zudem können Strategien besprochen werden, wie die demokratische Schulkultur gestärkt werden kann.

Seminarinhalte
  • Methodenvermittlung für Interventionsmöglichkeiten und Prävention bei abwertenden Vorurteilsbildungen
  • Erkennen von Zeichen, Symbolen und Strategien aus der sog. "Grauzone" der (rechtsextremen) Szene und dieAnalyse von "uneindeutigen" Musiktexten
  • Theoretische Auseinandersetzung und praktische Anwendung des Konzepts der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF)
  • Einordnung des Phänomens Rechtsextremismus als sozialraumorientierte Heraus-forderung
  • Zielgerichtete Interventionen
Methoden

PowerPoint-Vortrag, visuelle und haptische Vermittlung von Zeichen und Codes aus der sogenannten "Grauzone" der Jugendkulturen, verschiedene Methodenbeispiele, Musikanalyse, Gruppenaustauschprozesse

Dauer

Tagesveranstaltung mit mind. 6 Zeitstunden (ohne Pause), TN-Anzahl: 12 bis 20