Die Fachstelle für Distanzierungsarbeit
Seit 2018 versteht sich die Fachstelle für Distanzierungsarbeit als Ansprechpartnerin für die Radikalisierungsprävention und -intervention von Rechtsextremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Sie wendet sich an alle Fachkräfte aus der Jugend- und Familienhilfe, Jugendgerichts- und Bewährungshilfe und Schule sowie an Eltern mit dem Ziel, eine frühzeitige Distanzierung junger Menschen aus rechtsextremen Umfeldern zu ermöglichen. Eine bedarfsbezogene Fallberatung für Multiplikator*innen, Distanzierungstrainings für Jugendliche, die lokale Vernetzung mit Akteur*innen der Kommune und der Präventionsarbeit greifen hierfür ineinander. Die Fachstelle für Distanzierungsarbeit wurde im Rahmen des Bundesmodellprojekts DisTanZ entwickelt und versteht sich als Verstetigung der Distanzierungsarbeit in den Thüringer Regelstrukturen. Die Fachstelle arbeitet im Rahmen der Thüringer Beratungsstrukturen:
MoBiT: Die Mobile Beratung in Thüringen. Für Demoratie - gegen Rechtsextremismus
ezra: Die mobile Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Thüringer Beratungsdienst: Ausstieg aus Rechtsextremismus und Gewalt
Im Gegensatz zur Ausstiegshilfe stellt die Distanzierungsarbeit bereits junge Menschen in den Fokus, die sich noch nicht in der rechtsextremen Szene verankert haben, aber Gefahr laufen, sich dieser anzunähern. Die Arbeit beginnt dort, wo sich junge Menschen vermehrt diskriminierend und menschenverachtend äußern. Ziel ist es, die gefährdeten Jugendlichen zu erreichen, bevor sie in verfestigte rechtsextreme Strukturen geraten. Dabei sind die Übergänge fließend. Daher kooperiert die Fachstelle fallbezogen mit EXIT Deutschland, sodass die Expertise der Ausstiegsarbeit in die pädagogische Arbeit einbezogen werden kann.