Bildungsbaustein "Ey, du Opfer!" Zielgruppe: Jugendhilfe

Angebots-Nr. 7-12-2

"Ey, Du Opfer!" – Prävention und Intervention in der Arbeit mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten jungen Menschen

"Ey, Du Opfer!", wahlweise: "Schwuchtel“, "Spast" oder "Asylant" sind die wiederkehrenden Sprüche von Jugendlichen, die unseren Frustrationsgrad im Arbeitsalltag um einiges erhöhen. Wie kann bei solchen Sprüchen, in diesen kurzen Momenten, eine erfolgreiche Intervention erfolgen oder ist vielleicht ein geflissentliches Überhören nicht zielgerichteter?

Haltung und Handlung ist hier geboten. Aber wie? Pädagoginnen und Pädagogen stehen hier vor einer Entscheidung des Umgangs mit oftmals "nebenbei" geäußerten oder zur Schau getragenen abwertenden Meinungen. Handelt es sich um eine Aussage, die einen vorhandenen "Hass" ausdrückt oder einfach "nur" ein Spruch, der die "Coolness" in der Gruppe erhöht.

Hier soll das Tagesseminar Ihnen Handlungssicherheit vermitteln und befasst sich mit den Phänomenen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) sowie den sogenannten "Grauzonen" im Bereich des Rechtsextremismus und Rassismus in den Arbeitsfeldern der Jugendhilfe. Ihnen werden Methoden der Bearbeitung vermittelt als auch die eigene Haltung im Umgang mit den Jugendlichen reflektiert. Letztlich gilt es bei allen Vorfällen abzuwägen, ob es sich hier um eine "interventionspflichtige" Situation handelt, weil hier offensichtlich menschenverachtende und gewaltverherrlichende Meinungen sich verstetigen. GMF ist schließlich nicht selten die Vorstufe zu Vorfällen mit rechtsorientiertem Hintergrund. Oder bedarf es nur einer "lustig-ironischen" Bewusstmachung, die den Jugendlichen oder die Gruppe vielleicht auf andere Gedanken und Wege bringt, die aber zumindest unsere eigene Haltung und dieder Institution klar und transparent dem Gegenüber verdeutlicht.

Seminarinhalte
  • Methodenvermittlung für Interventionsmöglichkeiten und Prävention bei diskriminierenden und rechtsextremen Vorkommnissen
  • Erkennen von Zeichen, Symbolen und Strategien aus der sog. "Grauzone" der (rechtsextremen) Szene, Analyse von uneindeutigen Musiktexten
  • Theoretische Auseinandersetzung und praktische Anwendung des Konzepts der GMF
  • Einordnung des Phänomens Rechtsextremismus und GMF als gesamtgesellschaftliches Problem samt entsprechender Netzwerkbildung
  • Zielgerichtete Intervention und Evaluation der eigenen Maßnahmen
Methoden

PowerPoint-Vortrag, visuelle und haptische Vermittlung von Zeichen und Codes aus der sog. Grauzone der Jugendkulturen, verschiedene Methodenbeispiele, Musikanalyse, Gruppenaustauschprozesse

Dauer

Tagesveranstaltung mit mind. 6 Zeitstunden (ohne Pause), TN-Anzahl: 12 bis 20