Bildungsbaustein "Genderreflektierte Präventionsarbeit" Zielgruppe: Schule

Angebots-Nr. 1-11-2

Vom Genderwahn in extrem rechten Bewegungen – Gender als thematische Kampfzone von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus sowie Ansätze einer genderreflektierten Präventions-und Distanzierungsarbeit

Die extreme Rechte nutzt Fragen nach den Rollenvorstellungen von Männern und Frauen oder persönlichen Lebensentwürfen, um demokratische Grundrechte in Frage zu stellen und zu attackieren. Dementsprechend ist eine Sensibilisierung zu Genderthematiken für Pädagog*innen wichtig, um eine Haltung zu aktuellen Debatten um gesellschaftliche Werte und Visionen auszubauen. Nicht zuletzt spielen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit oft eine entscheidende Rolle für junge Menschen, die sich rechtsextremen Szenen zuwenden.

Seminarziele

In dem Tagesseminar wird dafür sensibilisiert, inwieweit Angriffe auf Gender-Mainstreaming, Feminismus und vielfältige Lebensentwürfe Strategien von extrem rechten Bewegungen sind, um Menschen für ihre Themen zu gewinnen. Damit werden jene angesprochen, die sich irritiert fühlen von der "plötzlichen" Vielzahl an sexuellen Orientierungen, Geschlechter-Identitäten und vermengten Rollenaufteilungen zwischen Mann und Frau. Darüber hinaus werden Themen wie sexualisierte Gewalt und Migration vermischt (Übergriffe auf "unsere" Frauen durch "Geflüchtete" aus anderen Kulturkreisen), um Affekte zu schüren. Das beeinflusst auch viele Heranwachsende. Umso wichtiger sind Möglichkeiten der Reflexion und moderierten Diskussion in der Schule zu diesen Themen. Wie diese aussehen können, wird in diesem Seminar vermittelt.

Lernziele und Inhalte sind:

Vermittlung von Hintergründen zu genderrelevanten Thematiken der extremen Rechten wie die Ablehnung von Gender-Mainstreaming, Feminismus, geschlechtlicher Vielfalt, Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen und deren ideologische Bedeutung.

  • Vermittlung von Strategien der geschlechtsspezifischen Rollenverteilungen in rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen und die Bedeutung von Frauen, gerade auch bei der Einflussnahme in Gemeinwesen und Bildungsbereiche
  • Geschlechtsspezifische Aspekte der Hinwendung und Teilnahme in rechtsextremen Szenen, verschiedene Identifikations-, Zugehörigkeits- und Erlebnisangebote für Jungen und Mädchen
  • Vermittlung und Erprobung von genderreflektierten Methoden, um moderierend Diskussionen unter Jugendlichen in der Schule anregen zu können und sie darin zu bestärken, den verschiedensten Identitäten und Lebensentwürfen gegenüber offen zu sein
  • Gemeinsames Erarbeiten von Möglichkeiten im Kontext der Ausgestaltung von Schule genderreflektiert auf gesellschaftliche Herausforderungen eingehen zu können

Methoden

Durch PowerPoint-Vorträge, Übungen, Kleingruppenarbeit, Reflexionsrunden werden die Handlungskompetenzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestärkt und Möglichkeiten vermittelt, professionell Problematiken im eigenen Arbeitsfeld zu bearbeiten.

Dauer

Tagesveranstaltung mit mind. 6 Zeitstunden (ohne Pause), TN-Anzahl: 12 bis 20

Referentin

Silke Baer, cultures interactive e.V. Berlin/Weimar