Bildungsbaustein "Kritische Medienbildung" Zielgruppe: Jugendhilfe

Angebots-Nr. 7-13-2

"Hate Speech" und "Fake News" versus Fakten und kritische Medienbildung – Kritische Auseinandersetzung mit antidemokratischen Medien(inhalten) als Basis für die Reflexion der eigenen und öffentlichen Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft

Im Seminar wollen wir verstehen, wie verschiedene Medien funktionieren (Online & Social Media, Print, Radio und TV), wie sie sich unterscheiden und welchen Einfluss sie auf unsere Weltsichten haben (Erkennen). Gleichzeitig soll die eigene Rolle als Rezipient*in verstanden werden und dabei anhand von Medienkritik – bspw. an der Berichterstattung über "die islamische Welt" –auch gezieltes Hinterfragen der eigenen Einstellungen geschehen (Bewerten). Schlussendlich sollen Wege der Distanzierung emotionaler Wirkungen von Medien aufgezeigt und Handlungsmöglichkeiten für Quellenkritik und pluralistische Medienrecherche aufgezeigt werden.

Im Seminar werden die Hintergründe über das Zusammenspiel von Medien-und Wahrnehmungssystem bei der politischen Meinungsbildung vermittelt. Thematisiert werden u. a. aktuelle Problemstellungen wie "Fake News", "Hate Speech" und "Filterblase". Auch der Umgang mit klassischen Medien, Bildern und Sprache findet im Seminar Beachtung, nicht zuletzt um den Begriff der "Lügenpresse" im Rahmen der aktuell politischen Phänomene wie AfD, Identitäre sowie Pe- und Thügida auf facebook und Co. einzuordnen. Wahrheitsbildung wird als medialer Prozess – vom Ereignis zur Botschaft – praktisch erfahrbar gemacht. Konkrete Fragen sind dabei:

  • Was sind Medien  bzw. Massenmedien?
  • Welche psychologischen Effekte erzeugen sie bei uns?
  • Wo liegt der Unterschied zwischen Manipulation und Information?
  • Welchen Einfluss hat unser eigenes Selektionsverhalten?
  • Gibt es so etwas wie eine Wahrheit bzw. Objektivität?
  • Wie können wir uns möglichst frei ein eigenes Bild davon machen?
  • Wie entstehen unsere (Welt-)Bilder und Sichtweisen – auch auf andere Kulturen?
  • Was ist überhaupt "guter" Journalismus – und was seine Probleme (am Beispiel Auslandsberichterstattung)?
  • Wie unterscheiden sich soziale Netzwerke von klassischen News-Plattformen?
  • Was ist die Filterblase und wie komme ich aus ihr raus?

Diese und noch mehr Fragen werden im Seminar beantwortet – mit abwechslungsreichen Methoden, die wiederum in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden können.

Methoden

Gruppenarbeiten, Input-Referate, szenische Darstellung, Bilder- und Sprachspiele, Live-Experimente, Methoden der emotionalen Distanzierung von Inhalten, Fake-News-Debatten, Ratespiele zur Unterscheidung von Genres (Berichterstattung, Satire...), praktische Beispiele zur Wahrnehmung medialer Stereotype

Dauer

Tagesveranstaltung mit mind. 6 Zeitstunden (ohne Pause), TN-Anzahl: 12 bis 20